Drei Projekte haben es ins Finale des Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur geschafft: das Collegium Academicum in Heidelberg, das integrative Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. in Dresden und die Erweiterung Werk II der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu. Zum zwölften Mal wird der Architekturpreis von der DGNB gemeinsam mit der Stiftung Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Die Bekanntgabe des Gewinnerprojektes erfolgt am 29. November 2024 im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf.
„Die drei Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur zeigen, wie eine sozial gerechte Transformation in der Architektur funktionieren kann", sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury.
Gemeinschaft: Collegium Academicum in Heidelberg
Das Collegium Academicum ist während der internationalen Bauausstellung in Heidelberg entstanden und hierzulande das größte selbstverwaltete und selbstfinanzierte Wohn- und Gemeinschaftsprojekt für Menschen in der Ausbildung. Früher ein US-Militärhospital, beinhaltet es zwei sanierte Bestandsbauten und einen Neubau. Der im Zuge des Projektes von DGJ Architektur entworfene Holzneubau vereint flexibles und flächensparendes Wohnen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Die Jury sieht das Projekt als Vorbild für eine gesellschaftsbildende Nachbarschaft inklusive der Umsetzung aller Parameter des nachhaltigen Bauens, der Nachnutzung und einer klimaangepassten Architektur.
Miteinander: Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. in Dresden
In Dresden wurde eine Industriebrache zum integrativen Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. umgenutzt. In den Augen der Jury hat das ortsansässige Büro Alexander Poetzsch Architekturen einen respektvollen Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz gefunden, um das alte Fabrikgelände zu reaktivieren und einen lebendigen Ort des Miteinanders zu schaffen. Die Struktur wurde nur punktuell erweitert und in Holzständer-Bauweise aufgestockt. Dadurch bleiben Spuren der industriellen Vergangenheit erhalten, sicht- und erlebbar.
Interaktion: Erweiterung Werk II Fa. elobau in Leutkirch im Allgäu
Die Erweiterung des Werkgebäudes der Firma elobau in Leutkirch umfasst zwei Hallen mit Arbeitsplätzen für Produktion und Büro. Der Herausforderung, einen Industriebau sowohl nachhaltig als auch architektonisch hochwertig zu gestalten, ist das Büro f64 Architekten und Stadtplaner aus Sicht der Jury vollumfänglich begegnet. Flexible Grundrisse sowie Sichtbezüge und Schaffung gleichwertig gestalteter Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden in Produktion und Verwaltung fördern den Austausch untereinander. Lobenswert ist auch der regionale Bezug des Projekts: mit traditioneller Fassadenbekleidung, lokaler Bauprodukte und einer Ausführung durch vor Ort ansässige Firmen.
Präsentation der Finalisten auch im Livestream
Welches der drei Projekte beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in diesem Jahr als Gewinner hervorgeht, wird beim 17. Deutschen Nachhaltigkeitstag im Rahmen einer Abendveranstaltung am 29. November 2024 in Düsseldorf bekanntgegeben.
Sie haben die Möglichkeit, die Finalisten bereits am Vormittag im Live-Stream über dnp.tv kennenzulernen. Zwischen 11:00 und 12:00 Uhr präsentieren die Beteiligten ihre Projekte dem interessierten Publikum.
Weitere Informationen und die Jurybegründungen zu den einzelnen Projekten gibt es unter www.dgnb.de/dnp-architektur und www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur.